Häufige Fragen
Brauche ich einen Facharzt für Psychiatrie um eine Diagnose stellen zu können und warum reichen die Symptombeschreibungen nach Wiki oder Google für die Diagnose nicht aus?
Natürlich ist es möglich, auch einmal über Wikipedia oder Google eine richtige Diagnose zu stellen, allerdings ist die Fehlerquote oft hoch. Es gibt viele Symptome, die nicht spezifisch sind, also auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Beispielsweise kann auch die Schilddrüse zu depressionsartigen Symptomen führen oder Unruhe, Nervosität und Ängstlichkeit verstärken. Erst nach einer medizinischen Abklärung und Diagnose stellt sich auch die Frage nach den Konsequenzen, wofür das fachliche Wissen eines Psychiaters hilfreich ist: Was kann nun getan werden? Soll ich abwarten, bis es besser wird? Soll ich meinen Lebensstil verändern? Reicht eine längere Pause, hilft ein Coach oder Psychotherapie oder wären Medikamente sinnvoller?
Müsste ich es nicht ohne Hilfe schaffen, aus der Depression zu kommen?
Im Gegensatz zur Traurigkeit stellt beispielsweise eine Depression eine therapierbare psychische Störung dar. Depressionen treten sehr oft in wiederholten Episoden auf, sie können lebensgeschichtlich und auch genetisch bedingt sein und beeinträchtigen so das alltägliche Leben. Nachdem es heute viele Möglichkeiten von Unterstützung und Hilfe gibt, nützen immer mehr Menschen diese Chance.
Wozu brauche ich Medikamente?
Bei zahlreichen psychischen Störungen und Erkrankungen sind Medikamente manchmal die beste Möglichkeit einer erfolgreichen und kurzfristigen Therapie. Wie wir heute wissen, spielt hier der Stoffwechsel im Gehirn eine große Rolle. So kennen wir heute Möglichkeiten, Symptome, ähnlich wie bei anderen körperlichen Erkrankungen, zu lindern und unterstützen damit emotionale und mentale Stabilität.
Von welchen Medikamenten werde ich abhängig?
Bei vielen Menschen besteht die große Angst, von Medikamenten abhängig zu werden. Gerade in der Psychiatrie versuchen wir das zu vermeiden. Eine wirklich problematische Substanzgruppe stellen hier die sogenannten Benzodiazepine dar. In einer akuten Krise für Tage bis wenige Wochen dürfen sie in Erwägung gezogen werden. Sie sollten keine regelmäßige und dauerhafte Anwendung finden, da hier eine ernsthafte Abhängigkeit entstehen kann. Dazu zählen diverse Beruhigungs- und Schlafmittel. Bei der großen Zahl an anderen Medikamenten ist dieses Risiko bei korrekter Verwendung zumeist extrem gering oder nicht vorhanden.
Reicht es nicht, wenn ich mehr mit Freunden über meine Probleme rede?
Entlastende Gespräche sind sinnvoll und hilfreich. In der Regel ist es gut, sich in Krisen den Menschen anzuvertrauen, die man gut kennt und zu denen ein großes Vertrauen besteht. In einem psychiatrischen Gespräch geht es nach einer Exploration und Beurteilung des seelischen Zustandes auch um frühere Lebensereignisse und den aktuellen Lebensstil sowie die Entwicklung bzw. Förderung der eigenen Ressourcen und die Möglichkeit professioneller Unterstützung.